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Im Verlauf der Kämpfe der Gallier gegen die römischen Eroberer brannten die Parisii ihre Siedlung nieder, um die Römer daran zu hindern, die Seine an dieser strategisch gut gelegenen Stelle zu überqueren. Nach der Schlacht bei Gergovia 52 vor Chr. jedoch, nach der die Gallier ihren Widerstand aufgegeben hatten, bauten die Römer um das Jahr 50 vor Chr. herum die Stadt als Lutetia nach römischem Vorbild in Stein wieder auf. Die Keimzelle der Stadt befindet sich auf den Seine-Inseln, doch schon recht bald erweiterte man die Stadt auf die Hügel am linken Ufer. Die letzten Überreste aus römischer Zeit, die man heute noch findet, sind die Thermen und das Amphitheater. Außerdem entsprechen noch einige Straßenverläufe denen in der Antike. Obwohl die Siedlungsgeschichte des Quartier Latin bereits in der römischen Zeit nachweisbar ist, stammt die Bezeichnung "Quartier Latin" nicht daher. Im Jahre 1253 gründete hier Robert de Sorbon ein theologisches Kolleg (die Sorbonne). Schon bald wohnten in den Gassen ringsherum überwiegend Studenten und ihre Sprache war Latein, weshalb man dies auf das gesamte Viertel übertrug. |
Die beiden Hauptstraßen, die das Viertel durchziehen, sind die Boulevards St. Germain und St. Michel. Insbesondere am Boul' Mich', wie die Straße von den Einheimischen genannt wird, gibt es viele Läden, in denen die Studenten der Sorbonne und der Kollegien günstig Literatur und andere Dinge kaufen und verkaufen können. Für eine erste Pause lohnt es sich, hier in einem Café einzukehren und das Treiben auf der Straße zu beobachten. An der Kreuzung Bd. St. Germain/Bd. St. Michel sieht man bereits das Nationalmuseum für das Mittelalter im alten Stadtpalais der Äbte von Cluny aus dem späten 15. Jahrhundert. In einem kleinen Park geht man um das Gebäude herum und gelangt zum Eingang an der Place Paul Painlevé. Die Ausstellung ist überwiegend dem mittelalterlichen Kunsthandwerk und der Kunst gewidmet. Auch befinden sich hier die Originalköpfe der Königsstatuen von Notre Dame (siehe Kirchen), die während der Revolution abgeschlagen wurden. In den Komplex integriert sind die römischen Thermen, die aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus stammen. Ein Teil ist noch relativ gut erhalten und Teil des Museums. Nur wenige Meter entfernt steht die Sorbonne. Der überwiegende Teil der heutigen Gebäude wurde im 19. Jahrhundert errichtet, die Kapelle stammt allerdings aus der Zeit des Kardinals Richelieu, der dort auch begraben liegt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Rue St. Jacques befinden sich noch weitere Lycées und Collèges, die teils bereits zu Beginn der Renaissance gegründet wurden. |
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Das Ziel unseres Rundganges erreichen wir schließlich an der Place d'Italie. Dieser Platz ist einer der großen Verkehrsknotenpunkte in Paris. Von hier startete in den ersten Jahren Pari Roller, die bekannte Inline-Tour, die jeden Freitagabend durch die Stadt rollt. Von der Place d'Italie aus kann man sich nun auf den Rückweg machen, zum Einkaufen die Galerie Italie 2 aufsuchen oder aber das Pariser Chinatown ganz in der Nähe entdecken... |
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Paris | |||
Erstellt am: 19.12.2002
Letzte Änderung: 12.08.2004 |
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