Eine Reise in die Normandie
 
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Samstag, 01. Oktober: Dreux

Manche Tage könnte man mit wenigen Buchstaben zusammenfassen: 01. Oktober, 30 Grad im Schatten. Doch so einfach ist es nicht.

Den Morgen haben Guillaume und ich, letztlich auch wegen der erwarteten Temperaturen, langsam angehen lassen. Schon als wir vom Einkaufen zurück waren, es mag halb elf gewesen sein, waren wir von den paar Metern zu Fuß durchgeschwitzt. Mittags trennten sich unsere Wege. Guillaume musste Schriftverkehr für seine künftige Ausbildung erledigen, ich wollte zur Partnerschaftsfeier.

Das Einzige, was daran einfach war, war die Parkplatzsuche. Schon unseren Stand habe ich nicht auf Anhieb gefunden. Dazu sollte ich erwähnen, dass einerseits in Dreux Markttag war und andererseits noch ein großes Volksfest, das parallel zum Jubiläum heute und morgen stattfindet, womit auf dem Kinoparkplatz ein Jahrmarkt verbunden ist und der Markt auf die gesamte Fußgängerzone ausgeweitet wurde.

Nach einer geschlagenen halben Stunde traf ich die erste Melsungerin, die mir ungefähr den Weg weisen konnte. Die Stände der Partnerstädte stellten sich als ein unscheinbares, nicht geschmücktes und für Melsungen reserviertes Marktzelt heraus. Wir wollten Malsfelder Bier und Ahle Würschte verkaufen. Ersteres wäre beinahe an einer sehr männlichen Eigenschaft gescheitert. Emmanuel und ich wollten den Zapfhahn mit roher Gewalt ins Fass zwingen. Einer von zwei Hähnen ist gleich beim ersten Hammerschlag gebrochen.

Die Frauen haben es dann gerichtet. Dummerweise wollte bei der Hitze fast niemand Alkohol trinken. Ergo: viel Lärm um fast nichts. Wenigstens hat ab und an mal ein Neugieriger ein Scheibchen Ahle Wurscht probiert. Allen hat sie geschmeckt, niemand wollte sie kaufen, was mich bei dem reichlichen französischen Angebot wenig wundert. Erst Herrn Sturm gelang es, persönliche Bekannte zu überzeugen, die eine oder andere Wurst mit nach Hause zu nehmen.

Nachmittags fand vor dem Beffroi der Festakt mit den Bürgermeistern aller Partnerstädte statt. Leider lockte dieses Ereignis aufgrund des Wetters nicht viele Leute weg von den Cafés und Bars. Wir mögen vielleicht 200 Interessierte gewesen sein, bei den Nationalhymnen herrschte weitgehend allgemeines Schweigen zu schönen Melodien.

Am frühen Abend wohnte ich noch der Pflanzung einer Freundschaftslinde bei. Das war eigentlich schon für letztes Jahr geplant, fiel aber dem Wetter zum Opfer. Beinahe wären unsere Bürgermeister diesmal ins Schwitzen gekommen. Danach traf ich mich wieder mit Guillaume.

Seine Wahl war perfekt. Wir sind nicht auf den Freundschaftsabend gegangen, sondern auf die Geburtstagsfeier eines seiner Freunde. Ganz entspannt war es, eine gemütliche kleine Runde. Alle sind supersympathisch, und es gab keine Sprachprobleme bis auf eine Kleinigkeit. Ich sollte die Herstellung der Ahlen Wurscht erklären, aber sie wird definitiv nicht mit einem Flügel gewürzt.

Wir spielten im Laufe des Abends französische Trinkspiele, amüsant. Ich war auch an der Reihe, und sie kannten Kartenblasen noch nicht. Wir haben eine neue Variante erarbeitet, die ich mal in Deutschland vorstellen muss. Sie setzt voraus, dass ein Drehstuhl zur Hand ist.

Die Feier ging so lange, bis niemandem mehr ein sinnvolles Spiel eingefallen ist. Schade, dass sich alles schon so früh aufgelöst hat.

 
 
Der Tag in Bildern
Alle Bilder sind in chronologischer Reihenfolge und nicht thematisch nach dem Text sortiert.
Der festlich geschmückte Beffroi Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden Unser Marktstand Parc de la Sablonnière Beim Pflanzen der Freundschaftslinde
 
 
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Erstellt am: 30.10.2011
Letzte Änderung: 31.12.2011