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Montag, 03. Oktober: Dreux - Giverny - Les Andelys Die Guttenberg-Klausel: Im Vorfeld habe ich ein wenig in Reiseführern und im Internet Informationen über meinen Weg durch Frankreich beschafft. Die Texte schreibe ich frei. Dennoch kann ich nicht ausschließen, dass ich Formulierungen, die ich gelesen habe, übernehme, weil sie mir noch im Kopf herumschwirren. Außer der Wikipedia und den Homepages der jeweiligen Städte habe ich die folgenden Reiseführer gelesen und im Gepäck: Dumont Reise-Taschenbuch „Normandie“, 1. Auflage 2009; Michelin – der grüne Reiseführer „Frankreichs schönste Kirchen und Kathedralen“, 1. deutsche Auflage 2011; Lonely Planet „Bretagne & Normandie“, 1. deutsche Auflage 2010; Baedeker „Frankreich“, 13. Auflage 2009. Ich sitze heute Abend ganz entspannt im Hotelzimmer. Ein saftiges Steak und ein heißes Bad, mehr brauchte es nicht, um den langen Tag stilvoll zu beenden und euch von meinem Weg in die Normandie zu berichten. In Dreux ging der Tag genauso entspannt los, wie er gerade ausklingt. Lang schlafen, erst um halb neun aufstehen, in Ruhe frühstücken, ohne Stress das Auto packen. Der Abschied von Guillaume war genauso traurig wie letztes Jahr, aber zumindest denkt er über die Gegeneinladung nach Melsungen nach. Irgendwie kam mir nach wenigen Metern in den Sinn, dass noch Berichte übers Jubiläum in der Tageszeitung stehen könnten. Also noch mal auf einen Sprung in die Innenstadt zur Maison de la Presse. Danach aber nichts wie weg. Das erste Etappenziel war Giverny, wo Claude Monet in den Jahren 1883 bis 1926 lebte und wirkte. Der Weg dorthin führte zunächst nach Osten und dann nach Norden. Zwischen Houdan und Mantes-la-Jolie verläuft eine malerische Departementsstraße. Darauf folgt ein kurzes Stück Autobahn, dann ein paar Kilometer parallel zur Seine und in Vernon über eine Brücke, schon ist man in Giverny. Monets Haus und Grundstück sind heute ein Museum. Viele Touristen tummelten sich auf dem Gelände, zumal das Wetter wieder blendend (über 25 Grad) war. Dennoch strahlte alles eine unheimliche Ruhe aus. Von dem Bereich rund um den bekannten Seerosenteich wollte ich mich gar nicht mehr lösen, ich umrundete das Gelände mehrfach. Es war ein wunderschönes Spiel aus Licht und Farben, es wundert mich nicht, dass Monet hier so produktiv war. In Kombination mit der Eintrittskarte habe ich den Eintritt für eine Sammlung impressionistischer Gemälde erworben, die einer amerikanischen Stiftung gehört und für ein halbes Jahr in Giverny ist. Welch fantastische Gemälde! Zum Abschluss führte mich mein Weg noch an das Grab der Familie Monet-Hoschedé. Als nächstes hörte ich auf einen Tipp, den ich Donnerstag erst bekommen habe. So fuhr ich auf einer weiteren malerischen Straße gen Norden, teils direkt an der Seine entlang. Oberhalb von Les Andelys thront das Château Gaillard, und auch dort wandelte ich in historischen Fußstapfen. Erbaut 1196 durch Richard Löwenherz, erobert durch die Franzosen wenige Jahre nach dessen Tod, erlebte es in den folgenden Jahren eine wechselvolle Geschichte mit mehreren Besetzungen im Hundertjährigen Krieg und den Religionskriegen. Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss dann als Steinbruch für eine Abtei benutzt. Ab dem 19. Jahrhundert, als man sich der Geschichte besann, begannen Sicherungsmaßnahmen, um den weiteren Verfall zu stoppen. Vor gut 100 Jahren war hier Lawrence von Arabien zu Gast, und auch Romy und Valentin besichtigten schon das Gelände. Doch auch der schönste Tag geht einmal zu Ende. So machte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Auto – und ich wunderte mich über Engländer. Vorher schon hatte ich gesehen, dass Mutter und Tochter mit einem Opa unterwegs waren, der nicht gut zu Fuß ist. Irgendwann haben sie ihn für längere Zeit an ein Straßenschild am Fuße des Schlossberges gesetzt, während sie selbst von oben die herrliche Aussicht über das Seine-Tal genossen. Oh Mann, würdet ihr so mit eurem Opa umgehen? Im Auto erlebte ich eine böse Überraschung. Mein Navi kennt in dem Ort, wo ich das Hotel reserviert habe, nur vier oder fünf Straßen, dummerweise gehört dazu nicht die Adresse des Hotels. Nach einer gut eineinhalbstündigen Fahrt gen Westen erreichte ich Caen. Das Navi führte mich an die Auffahrt einer Schnellstraße und teilte mir mit, das Ziel sei erreicht. Ich irrte noch eine halbe Stunde durch Industriegebiete, bis ich ein anderes Hotel derselben Kette fand, wo man mich mit einem Stadtplan versorgte, mit dem dann alles sehr schnell ging. Zimmer einräumen, Abendessen, Baden, Bericht schreiben, schlafen… Morgen Vormittag geht es dann zum Mont St. Michel. |
Erstellt am: 30.10.2011
Letzte Änderung: 31.12.2011 |
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