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Sonntag, 17. Oktober: Séné - Halbinsel Rhuys Sonntag, Ruhetag, so möchte ich den Verlauf des heutigen Tages beschreiben. Nach sechs Tagen permanent auf den Füßen und sechs Tagen mit Kirchenbesuchen habe ich heute wenig getan und keine Kirche besichtigt. Zunächst war Ausschlafen angesagt. Bei Moulineufs stand heute nichts auf dem Plan, und ich hatte vorgeschlagen, mal einen Ausflug mit den Kindern zu machen. Der Tag ging sich also ruhig an. Seit gestern waren einige E-Mails aufgelaufen. Danach folgte der im Prinzip wichtigste Teil des Urlaubs, die Planung der Rückreise. Dank an meine Eltern, dass sie mir damals den Schüleraustausch ermöglicht haben und danke an Facebook. Mit meinem ehemaligen Austauschpartner bin ich seit ein paar Tagen in Dauerkontakt. Er hat mir angeboten, die Übernachtung im Hotel zu sparen und bei ihm zu übernachten. Das habe ich gern angenommen, es stellte sich aber die Frage, wann. Letztlich haben wir heute alles gelöst. Ich bleibe also bis zum Maximum der geplanten Abwesenheit von zuhause fort. Mittwochnachmittag verlasse ich Vannes Richtung Dreux über Rennes, Laval, Le Mans und Chartres. Gegen zehn Uhr abends werde ich eintreffen und Donnerstagmittag so nach Hause fahren, dass ich zum Abendessen zurück sein werde. Das Problem mit der Bezinversorgung in Frankreich steht zwar immer noch im Raum, aber wenn ich in Vannes volltanke und sparsam fahre, erreiche ich zumindest Jermappes in Belgien (hinter Valenciennes gelegen), kein Grund zur Sorge also. Nach dem Mittagessen war ich mit Moulineufs auf dem Holzweg. Wir sind raus in ein Vogelschutzgebiet gefahren. Es liegt in Séné, einem Nachbarort von Vannes, und ist in einem Sumpfgebiet eingerichtet worden, das entstanden ist, nachdem die dortigen Salzwiesen nicht mehr bewirtschaftet wurden. Bedauerlicherweise sind die Zugvögel noch nicht eingetroffen, sodass kaum etwas zu sehen war. Wir haben allerdings einen Ornithologen kennengelernt, der uns einige Hintergrundinformationen gegeben hat. Durch sein Teleskop konnten wir dann auch wenigstens ein paar Vögel erblicken. Ich löse noch die Sache mit dem Holzweg: Alle Wege durch das Schutzgebiet sind mit Holzbohlen bedeckt, damit Besucher nicht einsinken und die Pflanzen geschützt werden. Estelle hat mir anschließend noch Rhuys gezeigt, die zweite Halbinsel, die den Golf von Morbihan umschließt. Gestern und heute habe ich somit beide Seiten des Übergangs vom Golf zum Meer gesehen. Landschaftlich ist dieser Küstenabschnitt absolut spektakulär, wenn man mal vom Gestank einer großen Masse roter Algen absieht. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich „Wow!“ gesagt habe. Hinter jeder Biegung des Küstenweges ist ein neuer, großartiger Anblick. Ach ja, es war der siebte Tag und gleichzeitig der siebte Sonnentag. Ich verfolge ja das Wetter in der Heimat. Der Zeitpunkt für den Urlaub war also genau richtig… Morgen geht es dann ein Stück nach Südosten. Ich verlasse die Bretagne in Richtung Loire-Mündung, aber historisch gehört jene Gegend zur Bretagne, auch wenn sie 1951 verwaltungsmäßig von dieser getrennt wurde. Lasst euch überraschen. |
Erstellt am: 10.10.2010
Letzte Änderung: 23.12.2010 |
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