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Dienstag, 19. Oktober: Vannes Nach dem Sichten der Glückwünsche habe ich erstmal meinen Rückweg geplant. Den Bericht halte ich heute etwas kürzer. Es ist schon spät in der Nacht, und ich habe jetzt mehr als eine Stunde damit verbracht auszutüfteln, wie ich am sparsamsten zurückkehren kann, denn in und um Dreux sind alle Tankstellen ausgetrocknet. Mal sehen, hoffentlich gibt es in Vannes noch Benzinkanister zu kaufen. Zum Tag: Die Entscheidung, den Tag noch in Vannes dranzuhängen, war absolut richtig. Ich konnte noch einmal die Seeluft genießen, wenn auch nicht so, wie ich es geplant hatte. Ich war zur rechten Zeit am äußeren Hafen, um eine Kreuzfahrt durch den gesamten Golf antreten zu können. Blöderweise fuhr das erste Schiff heute ab einem anderen Hafen und das zweite, ab diesem Hafen, wäre erst sehr spät zurückgekehrt. Ich habe mich also zu Fuß auf den Weg gemacht. Es ging immer an der Küste entlang rund um eine kleine Halbinsel. Zur Linken grüne Wiesen und zur rechten Strände und ein wenig Wattenmeer. Nach zwei Stunden war ich wieder am Ausgangspunkt und ging zur Innenstadt zurück. Dort wollte ich eine Kirche im ältesten Viertel der Stadt besichtigen und dann in eine Kunstausstellung gehen. Leider war die Kirche geschlossen und es blieb nur die Ausstellung. Die Galerie gegenüber der Kathedrale stellt Gemälde und Skulpturen aus, die bretonische Künstler geschaffen haben oder die durch die Landschaft der Bretagne inspiriert wurden. Das ganze habe ich noch zu einem reduzierten Preis bekommen, da ein Teil der Ausstellung wegen Umbauarbeiten nicht zugänglich ist. Danach folgte ein Mittagessen am Jachthafen, bevor ich mich (immer noch zu Fuß) zum Aquarium aufmachte. Das Aquarium übte einen gewissen Reiz auf mich aus, auch wenn es nicht das erste war, das ich gesehen habe. Weder ist es das größte, das ich kenne, noch das modernste. In einigen Becken schwimmen Fische, die zu beobachten irgendwie hypnotisierend wirkt. Doch irgendwann zog es mich wieder an die frische Luft. Dort erlebte ich zum zweiten mal einen leichten Nieselregen während meines Aufenthalts, für geschlagene zehn Minuten. In der Innenstadt, wieder mein Ziel hatte es zuvor scheinbar stärker geregnet. In der Innenstadt suchte ich noch nach einem Geburtstagsgeschenk für meine Schwester. Danach ging es zu Fuß zu Moulineufs. Nach acht Stunden war ich wieder zuhause. Abends wurde ich von Moulineufs noch verwöhnt und, was ich nicht erwartet hatte, reich beschenkt. Bei Tisch hatte ich zuvor schon das Fazit der Reise gezogen, bei der Dünenwanderung heute morgen blieb ja genug Zeit zum Nachdenken: Das war auf jeden Fall mein schönster Frankreichaufenthalt. Direkt danach kommen der dritte Schüleraustausch 1993 (bei dem ich zum ersten Mal tagelang keine Deutschen gesehen habe) und Paris 2002 (Minuspunkte für meine kaputte Bremse) bzw. Silvester 1999/2000. Eins noch: Bei meiner ersten Runde durch die Stadt hat mich ein alter Mann (80 Jahre?) angesprochen, ob ich mich auskenne. Aufgrund meiner Antwort konnte er dem Akzent entnehmen, dass ich Deutscher bin. Er sprach auch noch fast akzentfrei Deutsch. Wir haben und ein paar Minuten unterhalten (ebenfalls auf Deutsch), aber er wollte nicht sagen, woher er Deutsch konnte. Ich habe da so eine Theorie. |
Erstellt am: 10.10.2010
Letzte Änderung: 24.12.2010 |
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