Mittwoch, 20. Oktober: letzter Tag in der Bretagne

So, heute ist es soweit. Ich bedanke mich nochmal für die ganzen Glückwünsche aus der Heimat.

Heute morgen hat mich Estelle nochmal in die Stadt gefahren, damit ich letzte Einkäufe erledigen konnte. Nach dem Mittagessen habe ich dann das Auto eingeräumt. Jetzt sitze ich hier im Wohnzimmer mit gemischten Gefühlen. Mir steckt ein dicker Kloß im Hals, weil ich in spätestens einer Stunde aufbrechen werde. Dazu kommt noch die Vorfreude, Guilaume nach mehr als elf Jahren wiederzusehen und die Freude auf zuhause.

Die gute Nachricht des Tages: Die Treibstofflager werden nach und nach von der Polizei befreit, darunter auch das für meinen Rückweg wichtigste in Le Mans. Wir verfolgen schon den ganzen Tag die Nachrichten. Es bleibt zu hoffen, dass die Verteilung funktioniert. Zwischen hier und Dreux liegen sechs Autobahntankstellen. Wenn nur eine einzige Benzin hat, reicht das schon aus, um Frankreich sicher verlassen zu können. Anderenfalls muss ich bis Belgien schleichen. Mal sehen, die Kollegen haben vorhin schon vorgeschlagen, mir Taxi Hupfeld mit einem Reservekanister entgegenzuschicken.

Die letzte Aktion, bevor ich den Rechner gleich ausschalte und mich verabschiede, wird dann eine letzte Überprüfung der Situation im Internet sein. Bedauerlicherweise hat all die Diskussion dazu geführt, dass ich nicht alles sehen konnte, was mir vorgeschlagen wurde und was ich mir selbst herausgesucht habe. Ich kenne jetzt einen kleinen Teil der südlichen Bretagne, aber es gibt hier noch so viel mehr zu entdecken.

Ich gehe mal davon aus, dass dies das letzte Mal ist, dass ich mich von unterwegs melde. Mit Guillaume werde ich im Gespräch einige Jahre aufarbeiten müssen, da bleibt der Rechner aus. Aber keine Sorge, den Bericht über den Rückweg sowie die letzte Woche versprochenen Fotos reiche ich von zuhause nach.